Wir laden Sie ein
unseren Bewegungskindergarten aktiv zu erleben.

Vorwort

Die Entwicklung motorischer Fähigkeiten geht eng einher mit der Ausbildung sämtlicher Hirnfunktionen. Diese Erkenntnis unterstreicht die Bedeutung der Bewegungserziehung nicht nur für die körperliche Gesundheit.

Durch Bewegung erobert das Kind seine Umwelt, gewinnt kognitive, affektive und soziale Erfahrungen und drückt sich aus. Sie gehört zu den elementaren kindlichen Handlungs- und Ausdrucksformen. Durch sie bauen Kinder ihre motorischen Fähigkeiten auf, gewinnen an Geschicklichkeit und Sicherheit und nehmen sich selbst und ihre Umgebung deutlich wahr.

Bewegung hat eine sehr hohe Bedeutung für die Entwicklung der Kinder auf den unterschiedlichen Ebenen. Sie leistet einen wesentlichen Beitrag für die Entwicklung der kindlichen Vorstellung von sich selbst und der Welt.

Möglichkeiten zur Bewegung können heute bei Kindern nicht mehr vorausgesetzt werden. Bewegungsmangel ist mittlerweile auch bei Kindern keine Seltenheit mehr(…). (Bildungs- und Erziehungsempfehlungen für Kitas in Rheinland Pfalz)

Um den Kindern die Voraussetzungen für eine gesunde Entwicklung zu ermöglichen und sie in ihrer körperlichen Entwicklung zu unterstützen und aktiv zu fördern, war es uns wichtig ein entsprechendes Konzept zur Einrichtung unserer Räumlichkeiten und des Außengeländes zu erarbeiten und umzusetzen.

Neben den finanziellen Mitteln, welche uns der Träger unserer Kita Naseweis, die Gemeinde Schweppenhausen, zur Verfügung stellt, unterstützen uns die Eltern unserer Naseweiskinder wesentlich darin:

-  Der Förderverein, welcher sich aus den Mitgliedern des Elternausschusses zusammensetzt, indem er finanzielle Mittel bereitstellt, für Anschaffungen von z. B. Geräten und Materialien..

- Die Eltern unserer Naseweiskinder, besonders die Mitglieder des Elternausschusses, indem sie uns tatkräftig bei der Umsetzung von Projekten

(z. B. Montage der Hängebrücke oder des Fußballfeldes,…) und bei der Pflege und Instandhaltung des großen Außengeländes unterstützen, bzw. diese realisieren.

Ziel und Aufgabe der Bewegungserziehung sollte(lt. Fr. Dr. Renate Zimmer) sein:

- Dem Bewegungsbedürfnis der Kinder entgegenzukommen und dieses durch kindgerechte Spiel- und Bewegungsangebote zu befriedigen.

- Kindern die Möglichkeit geben, ihren Körper und ihre Person kennenzulernen.

- Kinder zur Auseinandersetzung mit der räumlichen und dinglichen Welt herauszufordern.

- Die motorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erweitern und zu verbessern.

- Das gemeinsame Spiel von leistungsschwächeren und leistungsstärkeren Kindern zu ermöglichen.

- Gelegenheit zur ganzheitlichen, körperlich-sinnlichen Aneignung der Welt zu geben.

- Zur Erhaltung der Bewegungsfreude, der Neugierde und der Bereitschaft zur Aktivität beizutragen.

- Vertrauen in die eigenen motorischen Fähigkeiten zu geben und eine realistische Selbsteinschätzung zu ermöglichen.

Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Erkundung

unserer „Bewegungskita“!

Ihr

Kita Naseweis – Team



Bewegung gehört zur kindlichen Aktivität

Spiel und Bewegung sind grundsätzliche Formen der kindlichen Aktivität. Dieser Tatsache will der Bewegungskindergarten Rechnung tragen. Das theoretische Konzept „Bewegungskindergarten“ geht davon aus, dass der Mensch nur als Ganzheit vorstellbar ist: Denken, Fühlen, Handeln, Wahrnehmen und Sich bewegen sind miteinander verbundene Tätigkeiten und beeinflussen sich gegenseitig.

Bei Kindern ist diese Ganzheitlichkeit besonders stark ausgeprägt, denn sie nehmen noch mit ihrem ganzen Körper wahr. Sie reagieren auf äußere Spannungen mit körperlichem Unwohlsein und ebenso können freudige Bewegungserlebnisse zu einer körperlich und psychisch empfundenen Gelöstheit und Entspannung führen. Die Entwicklung des Selbst ist beim Kind wesentlich geprägt von den Körpererfahrungen, die es in den ersten Lebensjahren macht. Bewegungserfahrungen können somit als die Grundlagen der kindlichen Identitätsentwicklung angesehen werden.

(nach Bernd Neumeister)

Qualifizierung und Rolle der Erzieher/in

Die Begleitung und Förderung frühkindlicher Bildungsprozesse stellt hohe Anforderungen an die/den Erzieher/in. Unsere Haltung zum Kind ist geprägt von:

- Achtung und Respekt gegenüber der kindlichen Individualität

- Wertschätzung und Einfühlungsvermögen

- Vertrauen, Geduld und Zutrauen Wissen um Entwicklungs- und Bildungsmöglichkeiten des

Kindes

Dabei begreifen wir uns selbst als Lernende und Lehrende, indem wir durch Beobachtung die Eigentätigkeit des Kindes erkennen und dabei wahrnehmen wie wir das Kind in seiner Entwicklung unterstützen können.

Es ist unser Ziel das Kind zu stärken

damit es lernt, selbstbewusst und eigenverantwortlich sein Leben zu gestalten und Verantwortung für sich und die Gemeinschaft zu übernehmen. Wir möchten das Kind sinnvoll und individuell in Situationen unterstützen, fördern und herausfordern.

Wir stellen dem Kind Räume zur Verfügung,

welche die kindliche Neugier anregen um in einem geschützten Rahmen experimentieren und handeln zu können. Wir stehen den Kindern als Bezugspersonen und Begleiter/innen zur Verfügung, um das Erlebte in

Worte zu fassen, so dass alles einen Namen bekommt und Sprache zum Ausdrucksmittel wird.

Wahrnehmen, Aushalten, Verstehen und Verständigung, interessiertes Begleiten, Anregen, Herausfordern, Ernst nehmen

sind die Begriffe, in denen wir unsere wesentlichsten Handlungskompetenzen beschrieben sehen.

Zusätzlich zu der pädagogischen Basisausbildung (Erzieherin, Heilpädagogin, Sozialpädagogin Kinderpflegerin, Kinderkrankenschwester) haben sich die Mitarbeiter/innen des Kita Naseweis-Teams fort- und weitergebildet:

Um neue pädagogische Inhalte kennen zu lernen und sie für unsere Arbeit nutzbar zu machen, um uns weiter zu qualifizieren und neue Kompetenzen zu erwerben wählen wir Fort- und Weiterbildungsangebote aus, die unseren jeweiligen Arbeitsinhalten entsprechen.

Zusatzqualifikationen, welche zur Erreichung des Qualitätssiegels „Bewegungskindergarten“ mit beigetragen haben:

- Fachkraft für den Situationsansatz

- Übungsleiter B-Lizenz, des Landessportbund Rheinland Pfalz

- Zusatzqualifikation in Psychomotorik

- Kleinkinderschwimm-Lizenz, des DLRG Rheinland Pfalz

- Elementare Musikerziehung in Kitas, vom SIMUKI, Rheinland Pfalz

Äußere Struktur

Bei der Gestaltung der Innenräume und des Außengeländes ist es uns wichtig, den Kindern ausreichend Möglichkeiten und Anregungen zur Entwicklung ihrer Bewegungsfähigkeit zu geben, so dass durch Bewegung & Spiel die Basis für eine ganzheitliche Entwicklungsförderung geschaffen wird:

Die Förderung der, für das Kind bedeutsamen Lebenskompetenzen, die Ich-, Wir-, und Sachkompetenz, sowie die lernmethodische Kompetenz, ermöglicht ihm, sich die Welt zu erschließen.

1. Die Spiel- u. Lernräume (Funktionsräume)

Welche Möglichkeiten des Spiels haben unsere Naseweiskinder?

Der Situationsansatz ist die Grundlage unserer pädagogischen Arbeit. Mit dem Prinzip der offenen Arbeit in unseren Funktionsräumen setzen wir diesen um.

Durch die funktionsgesteuerte Raumeinteilung ermöglichen wir den Kindern:

- Großflächiges Bauen und Konstruieren von z. B. Eisenbahnanlagen, Legostadt, welches sie auch über einen längeren Zeitraum stehen lassen können

- Bewegung: laufen, toben, rennen, klettern,…

- Ausgedehnte Rollenspiele

- Malen, gestalten, werken

- Kuscheln

- Ungestört Bilderbücher anschauen und vorgelesen bekommen

- Musik hören und selbst machen

- Frühstücken: alleine oder mit Freunden

- beobachten

- Nichts tun

- …

Raumgestaltung bedeutet für uns, sie so zu gestalten, dass sie die Neugierde wecken, die Sinne ansprechen und dem forschenden Lernen jedes Mädchens und jedes Jungen Themen anbieten, Raum und Materialien bereitstellen, die kindliche Tätigkeiten und Bewegung herausfordern.

Räume, die Bildung fördern, sind nie „fertig“. Die Kinder selbst und die Beobachtung ihres Handelns machen deutlich, was an den Räumen stimmt und was verändert werden muss. So bleibt die Raumgestaltung eine fortlaufende Aufgabe im Dienste von Bildungsprozessen.

Der Einbau von Spielebenen vergrößert die verfügbare Fläche. Der Raum erhält Proportionen, die der Körpergröße der Kinder angemessen sind. Kinder können sich dort allein, oder in kleinen Gruppen zurückziehen und unbeobachtet spielen.

Die Räume und ihre Ausstattung erlauben es den Kindern Ort, Zeitdauer, Materialien, sowie Spiel- und Arbeitspartner selbst zu wählen. Ihren Bedürfnissen nach Bewegung und Ruhe, Rollenspiele und kreativer Gestaltung ist Rechnung getragen.

Die Handlungsangebote für Kinder sind qualitativ auf die Bedürfnisse der Kinder nach Bewegung, Spaß, Gemeinschaft, Lebendigkeit und Entfaltung eigener Fähigkeiten abgestimmt, mit dem Ziel:

„Hilf mir es selbst zu tun“.


Die Räume der Krippe und Nestgruppe

sind im ersten Obergeschoss unserer Kita. Bewegung ist hier immer möglich und wird schon durch die Raumgestaltung angeregt.

Der lange Flur „verleitet“ die Kinder zum Rennen und ist gut geeignet, um mit Rutschautos ein Wettrennen zu veranstalten, mit Puppenwagen spazieren zu fahren oder um Fußball zu spielen. In keinem der Spielräume gibt es Tische oder Stühle. Gespielt wird auf dem Boden, der Hüpfmatte oder auf den Podesten und  2. Spielebenen. Diese sind mit verschiedenen Bodenbelägen ausgestattet und fordern unterschiedliche Bewegungsformen, um sie zu überwinden: Es gibt Stufen, Wellen, eine Brücke, Leitersprossen und eine schiefe Ebene, die erklimmt werden muss, um nach oben zu gelangen. Bei der Auswahl des Spielmaterials wurde darauf geachtet, dass es bewegungsfreundlich und flexibel nutzbar ist.

Der Mal- und Kreativraum ist u. a. mit einer großen Malwand ausgestattet und bietet den Kindern vielfältige Möglichkeiten des kreativen Tuns.

In unserem größten Raum, dem Bewegungs- und Krippenraum lädt eine flexible Bewegungslandschaft mit einer Abenteuermatte, Schaumstoffbausteinen und variabel einzusetzenden Möbeln zum Klettern, Durchkriechen oder Ausruhen ein. Außerdem befindet sich hier ein Deckenschienensystem, an dem verschiedene Schaukeln, Seile aufgehängt werden können.

Die Waschräume sind beide mit je einer Wickelkommode ausgestattet, auf welche die Kinder über eine Treppe gelangen können.

In einem Waschraum befindet sich eine große Waschrinne, die sich für Spiele und Experimente mit Wasser eignet.

In unserem zweiten Waschraum bietet ein 3 m2 großes Becken die Möglichkeit, durch Wasserspiele, mit dem ganzen Körper das Element Wasser zu erforschen.

Auch bei unseren Jüngsten wird in der Küche ein Buffet angeboten, welches die Kinder zu einem gesunden und abwechslungsreichen Frühstück anregt, bei dem sie die Möglichkeit nutzen, auch für sie fremde Lebensmittel kennenzulernen.

Funktionsräume im Bereich des Kindergartens

Der Turnraum wird täglich mit seiner Vielzahl an Geräten und Materialien in eine Bewegungsbaustelle, bzw. Bewegungslandschaft verwandelt, auf der die Kinder klettern, balancieren, rutschen, hangeln, springen,… können.

Im Bauraum befinden sich Materialien zum Bauen und Konstruieren. Sie werden ergänzt durch Puzzle und Gesellschaftsspiele.

Im Theaterraum finden die Kinder Requisiten zum Verkleiden und Theater spielen, Musikinstrumente, Puppenecke und einen Lesebereich.

Die Werkstatt bietet den Kindern Materialien zum kreativen Tun: Stifte, Wasser- und Fingerfarben, Staffeleien, eine Vielzahl an Woll-, Stoff- und Papiersorten, Knetbereich, weben und sticken sowie den Werkbereich, mit den entsprechenden Werkzeugen und Materialien. Hier befinden sich auch die, für die Kinder frei zugänglichen, Bildungsordner.

Im Restaurant wird täglich, gemeinsam mit den Kindern, ein Frühstücksbuffet vorbereitet, bzw. angeboten. Durch das Angebot eines ausgewogenen Frühstücks ist es uns wichtig, den Kindern ein gesundes Essverhalten zu vermitteln. 

Die Erkenntnisse hierzu erlangte das Kita Team u. a. durch die Teilnahme unserer Kita an dem Coaching Projekt des Landes Rheinland-Pfalz „Kita isst besser“. Ebenso werden die Mittagsmahlzeiten nach den Grundlagen der „Deutschen Gesellschaft für Ernährung“ zubereitet.

Die Flurbereiche bieten den Kindern die Möglichkeit mit den Rollautos zu fahren und ein Bällchen Bad.

2. Das Außengelände

Das Spiel in der freien Natur ist für die Kinder mit vielen elementaren Erfahrungen verbunden: dem Erleben des Wetters und der Jahreszeiten, dem Experimentieren mit Naturmaterialien oder dem Entdecken von Tieren und Pflanzen. Natur muss erspürt, „errochen“ und erhört werden, sowie erblickt, erklettert und „erkrabbelt“.

Wir gehen mit unseren Kindern täglich auf das Außengelände, nach dem Motto: „Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung“, wofür wir Vorsorge getroffen haben (Gummistiefel und Matschhosen).

Wir verfügen über ein großflächiges, naturnah gestaltetes Außengelände. 

Neben den traditionellen Spielgeräten, wie Rutsche, Schaukel, Sandkasten, Klettergerüst,

stehen den Kindern noch eine Vielzahl weiterer Spielmöglichkeiten zur Verfügung:

Kletterbäume, Hängebrücke, großes Trampolin, Spielhäuser,

selbstgebautes Piratenschiff, Fußballplatz, ein großer Wasserbereich, eine Baustelle, auf der die Kinder mit Schaufel und Spaten arbeiten können. Ein kleiner Teich lädt gemeinsam mit einer Erzieherin zum Beobachten ein.

In einem Holzhaus befinden sich die Sandspielsachen.

Weitere Bewegungserfahrungen können unsere Kinder mit den verschiedenen Fahrzeugen machen: Fahrrad, Dreirad, Laufrad, Roller, Bobby Car, welche in einer eigens dafür vorgesehenen Garage untergebracht sind.

An der Feuerstelle in der Grillecke werden verschiedene Aktionen durchgeführt, wie z. B. Stockbrot, grillen bei Festen oder das alljährliche Verbrennen eines Papierschneemanns, bei der Austreibung des Winters.

Wir verfügen über ein zweites Außengelände, welches speziell für die jüngeren Kinder (Krippen- und Nestgruppenkinder) konzipiert wurde.

Es bietet eine große Sandfläche, ein Kletterhaus mit Tunnel und Rutsche, Fahrzeuge, Maltafel sowie eine Nestschaukel. Das „große“ Außengelände wird ebenfalls von unseren Jüngsten mit genutzt.